West Coast '97

Offizielles Tagebuch der USA-Reise

So, 20.7.97           16:30

Ankunft SeaTac (Seattle/Tacoma) International Airport. Warten auf Gepäck. Nach 2h Bus nach Seattle zum YMCA organisiert, Gepäck weitgehend heil zurückbekommen, Geldgewechselt. Erster Eindruck auf Busfahrt: Unglaublich! 12spurige Interstate 5 Autobahn führt durch heiße, staubige, schmutzig-beton-graue Industrie Vororte bis nach Seattle, wo der Bus uns und unser sperriges Gepäck in der Nähe des YMCA absetzt.
Kostenpunkt: 35$.

YMCA, 561, Telefon (Tante Nela ruft an) und TV. Unten im Haus fitness facility mit weightroom, Sauna, Pool, ... Abends Erkundung näherer Umgebung. Fish´n chips. Nach 25 Stunden Wachsein tut das Bett sehr gut.
 



 

Mo, 21.7.97

Frühstück bei Mels Market, Aquarium an der Pier 56, Kraken, Seeotter, Riesenseesterne, tide-pools zum Anfassen von ufernahen Seetieren. Space Needle auf Expo-Gelände (Aussichtsturm), Seattle Science Center, "Wissenschaft" zum Anfassen in ekelhaften Farben, verständlich auch für Blinde, Gehirnamputierte, Analphabeten, teilweise jedenfalls sehr lustig (Combustion Show!). IMAX Film über Indy Car. Dann Abendessen: Riesenburger Tripledecker SuperCheese Doublepounter mit 6x free Refill regular Cola. Im Omnidome Film über Mount St. Helens. Wahnsinn!
 


 Di, 22.7.97

Früh aufgestanden und nach Seattle Garbage downst town zur Amtrak Station gelatscht und nach einigem Suchen auch gefunden. Damit nahmen die Probleme der Fortbewegung im Großraum Seattle, speziell Seattle-Everett (Boeing), mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Lauf. Amtrak fährt nur 1x täglich, der Bus kommt in 11/4 Stunden. Frühstück bei McDoof (vor 11h a.m. nur Frühstück, keine Cheeseburger). Stundenlange Busfahrt bis in die Nähe vom Boeing (der Busfahrer hat uns in seiner Pause noch einige Kilometer hinter den Endpunkt gefahren). Trotzdem anschließend stundenlanges umherirren und schließlich ZU FUSS AUF EINEM INTERSTATE FREEWAY um zur Werksbesichtigung zu kommen, Boeing ist NUR mit dem Auto zu erreichen. Nach 2 Std Warten dauert die Besichtigung 1 Std. Größte (Fertigungs-)Halle der Welt, für widebody airplanes 767, 777 und 747, eigener Flughafen, gigantisch. Danach 31/2 stündige Fuß- und Bus-Odyssee für 22 Meilen zurück zum YMCA!! Unglaublich (unbelievable)! Diese Leute! Dieses ganze dekadente Land!!
 

 Mi, 23.7.97

Radtour zum Seattle Flight Museum. Airforce One (u. A. von Kennedy), Blackbird usw. Am Boeing Airfield wo die 737 gebaut wird. Dann Fahradladen und früh ins Bett.

PS.: Zwei Hochhausbesteigungen, overview platform auf dem Columbia Seafirst Center in 297m Höhe, sehr interessanter Ausblick über die Autowüste und die bebauten Hügel der Umgebung sowie Pudget Sound mit Elliot Bay und bis nach Tacoma.
 



 

Do, 24.7.97

Der Tag des Aufbruchs! Frühes Aufstehen und zusammenpacken der Siebensachen (natürlich paßte nicht schon beim ersten Versuch alles in die Packtaschen), Frühstück bei Mels Market. 9:25 Fähre nach Bainbridge Island. Über Bainbridge Island und eine lange, schmale (ohne Randstreifen; wir mußten praktisch ohne Abstand neben den Trucks fahren), stark befahrene (auch sehr viele Trucks) nach Sequiem auf der Olympic Peninsula. Zum ersten mal auf die US 101, die wir die nächsten 2000 km nur kurz verlassen werden. Viele steile Strecken, doch es wird noch schlimmer kommen. Econolodge sehr komfortabel, kleinen Feldbrand beobachtet (war am nächsten Tag Schlagzeile der Regionalzeitung, für eine Region so groß wie Schleswig-Holstein).

Daten, abgeschrieben von Maltes Fahrad-Computer:
Trp: 94,8km (Tageskilometer)
Avs: 20,23km/h (Durchschnittsgeschwindigkeit)
Stp: 4:40 (reine Fahrtzeit)
Max: 46,2km/h (maximale Geschw.)
 
 


Fr, 25.7.97

Am Mittag des zweiten Tages erreichen wir Port Angeles, Peters Schaltwerk (Deraleur) und Kettenblatt muß gewechselt werden und bei der Gelegenheit wird zufällig ein Freund Walters getroffen (kaum ist man 9000 km weg, schon trifft man einen Freund von Zuhause!). Das Wetter ist wie immer wunderbar, zu kämpfen haben wir allerdings auf der Olympic Halbinsel oft mit starkem Gegenwind und heftigen Hügeln, vorbei am malerischen Crescent Lake, wo wir Hirsche (Olympic elks) an der Straße sahen, sogar einen gewaltigen Anstieg von über 300m an einem Stück.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7):
Trp: 104,3 km
Avs: 20,05 km/h
Stp: 5:17 Std
Max: 48,6 km/h

Gesehene Tiere:
Olympic elks
 
 


 Sa, 26.7.97

Liebes Tagebuch, die heutige Etappe der Tour de Westcoast war mit knapp 80 km etwas kürzer, führte uns aber durch sehr hügeliges Gelände und tiefe Wälder über Forks, wo wir zu Mittach aßen, in den Hoh Rain Forest. Dieser unglaubliche Regenwald mit über 90m hohen Sitkafichten, Farn, seltsamen (Moos-/Flechten-) Behängen sowie Elchen, Hirschen (Olympic Elks), die im Unterholz nur 3m neben den Menschen ästen, Eichhörnchen und Streifenhörnchen liegt im Tal des Gletscherflusses Hoh River, tief in der Bergwelt der Olympic Peninsula. Der Campingplatz liegt am Ende einer 18 Meilen langen von der US 101 abzweigenden Straße am Ufer des wunderschönen Hoh Rivers. Der Regenwald, durchzogen von klaren leckeren Bächen, läßt sich auf Rundwegen in Platznähe erkunden. Die Undurchdringlichkeit des Urwalds erzwingt die Erkenntnis der menschlichen Winzigkeit, schaudernd und fasziniert zugleich steht das kleine Wesen vor der skurilen Gigatomie der Natur, die Kreatur erfährt die Nichtigkeit ihrer Existenz.
P.S.: Walters Ventil am Hinterrad ist kaputt, Schlauchwechsel.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7):

Trp: 79,33 km
Avs: 19,6 km/h
Stp: 4:02 Std
Max: 44,9 km/h

Gesehen:

Streifenhörnchen, Vögel, Olympic Elks, Elche
 
 


 So, 27.7.97

Mit dem guten Gefühl etwas Großartiges gesehen, ja erlebt zu haben, verlassen wir unser Regenwald Camp. Nachdem wir endlich wieder die 101 erreicht haben, fahren wir Richtund Pazifikküste. Kurz vor Kalaloch sehen wir unseren Ozean zum ersten mal. Zerklüftet-felsige Küste mit vorgelagerten Inselchen, Strand, sehr kaltes Wasser. Weiter über Kalaloch (Mittagessen aus Tankstellenladen), winziges Straßendorf, über endlose, schnurgerade Straßen ins Landesinnere. Unterwegs sehen wir einen Schwarzbären die Straße kreuzen. Es wird immer hügeliger und einsamer, wir kommen in den Olympic Nat´l (Natural) Forest, die Straßen sind gesäumt von unglaublich hohen Bäumen, man fährt wie durch Tunnel durch die Wälder. Nach ca. 120 km erreichen wir den Campingplatz July Creek am Lake Quinault, dem dritten primitiven ohne Dusche in Folge. Doch seine Lage macht alles wieder wett! Wir (ich und Peter) baden im wunderscönen See und zelten (alle) unter meterdicken Bäumen, deren Spitzen schon im Nebel verschwinden. Echte Wildnis, fernab der Zivilisation (relativ).
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.)

Trp: 118,35 km
Avs: 21,26 km/h
Stp: 5:33 Std
Max:49,8 km/h
 

Gesehen:

Streifenhörnchen, Schwarzbär
 
 


Mo, 28. 7.97

Morgendliches Bad im See, dann eine 100 km Etappe durch Wälder über Humptulips und Copalis Crossing auf US 105 an die Küste, dort endlich einmal Rückenwind. Mit der Fähre gehts nach Westport, dann noch einige km zum Grayland Campingplatz, auf dessen primitive site wir unser Lager aufschlagen. Warme Dusche quarter Dollar.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 97,82 km (+ca 2)
Avs: 19,5 km/h
Stp: 5:00 Std
Max 45,2 km/h
 

Gesehen:

Pelikane (weiße und braun-weiße), Kormorane, Möwen, Gänse, Vögel
 
 



 

Di, 29.7.97

Liebes Tagebuch, vielleicht mußt Du aus Gewichtsgründen doch der Litterbox zugeführt werden, wenn die Tagesetappen weiter ansteigen. Heute waren es 147 km entlang an Sunden und Flußmündungen über Raymond (Mittach und Frühstück nach knaapp 60 km) und später Chinook (für hiesige Verhältnisse hübscher Ort an der Küste). Die wilde Bergwelt WA´s lassen wir auf der knapp 7 km langen Brücke über den Columbia River hinter uns, wir sind in Astoria, Oregon. Abendessen bei Mc, wohnen im Motel Rivershore.
P.S.: Tolle Rückenwindstrecken.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 146,77 km
Avs: 22,49 km/h (Sebastian: 23,3 km/h)
Stp: 6:31:33 Std
Max 49,0 km/h
 

Gesehen:

Gänse, Kormorane, Streifenhörnchen, Möwen, Schlange
 



 

 Mi, 30.7.97

Hi Diary, today we took a Geo Metro (baugleich mit Suzuki Swift) rentcar and went on US 30 from Astoria entlang Columbia River über Longview zum Mount St. Helens. Besuch Visitor Center am Eingang des Volcanic Monument Park, dann Weiterfahrt ins Gebirge itself. Unglaublich! In dieser riesigen, langsam wieder grüneneden Landschaft eines fremden Planeten, auf den die Reste der ehemals 600 (!)m höheren Bergkuppe verstreut liegen (Pyroclastic flow), so beantwortet sich endlich die Frage, wo die Amerikaner die Mondlandung zelebrierten, wo ihr wichtigstes Atombomben-Testgelände liegt sowie wo das im Überfluß vorhandene Holz herkommt (die Stämme lagen, wie gekämmt, umgeknickt wie Streichhölzer alle von dem Berg weg). Gigantisch, was sich hier am 18.5.1980 abgespielt haben soll (/hat)!!
 

Daten: nicht Fahrrad gefahren
 

Gesehen:

Streifenhörnchen
 
 



 

 Do, 31.7.97

Heute sin wa von Astoria wech üba ne Brügge un ne lange waldige Küstenstraße über Seaside und Cannonbeach, ein sehr hübscher touristischer Küstenort mit Holzhäuschen (hier gab es Brio-Eisenbahnen für Kinder zu kaufen) und tollem Strand, nach Nehalem State Park camping site gefahren. Steile Hügel bescherten uns überwältigende Ausblicke über die herrliche Küste. Der Platz liegt in einem Kiefernwald nahe Strand, das Wasser ist viel zu kalt zum Baden. Die sanitären Anlagen dieses bislang teuersten (4$ p.P.) Campingplatz sind gut. Zum Abendbrot werden Kartoffeln und Brot sowie 3 Beefsteaks (4 lb) gegrillt-herrlich!!
Oregon ist wunderschön!
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.)

Trp: 67,14 km (+3,1 zum Strand)
Avs: 19,90 km/h
Stp: 3:25:51 Std
Max 48,6 km/h
 
 



 

 Fr, 1.8.97

Wir fahren durch Wälder und Kuhweiden, dazwischen heruntergekommene Farmen, nach Tillamook und besichtigen die Käsefabrik, wo Käse-Klötze am Fließband zu Käsestücken geschnitten verpackt werden. Dann erfährt unsere Route in Tillamook eine durch starken Gegenwind verursachte Änderung, wir sparen uns Cape Maeres und fahren über einen der bisher steilsten und höchsten Hügel, Cape Lookout-herrlicher Blick, durch Dünenlandschaften, vorbei an Traumstränden nach Cape Kiwanda. Campingplatz mit Dusche, Grillen von Brot und Bockwurst ohne Grillrost.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 95,16 km
Avs: 20.08 km/h
Stp: 4:44:19 Std
Max: 53,0 km/h
 

Gesehen:

Vogelstrauß (auf Farm), Streifenhörnchen, Greif (Adler??)
 
 



 

Sa, 2.8.97

Von Cape Kiwanda aus fahren wir über das häßliche Dorf Lincoln City mit heftig viel Verkehr sowie zwei steile und mit >250m auch recht hohe Berge, Depoe Bay mit toller Steilküste, wo wir einige Grauwale sehen, nach Laquina Lighthouse mit vielen Seevögeln und Fliegen, dann weiter durch Newport, über die Große Brücke zum South Beach State Park Campingplatz mit guten san. Anlagen, in Kiefernwald vor Küste gelegen.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 91,64 km
Avs: 19,55 km/h
Stp: 4:41:11 Std
Max: 50,1 Km/h
 

Gesehen:

GRAUWALE, Kormorane, Harbor Seals (Robben), Vögel
 
 



 

So, 3.8.97

Morgens Marine Science Center Museum. Wir fahren von South Beach entlang der felsigen Steilküste, quälen uns heftige Steigungen hoch, genießen die schöne Aussicht mit Grauwal (vielleicht) und Seelöwen. Tunnel vor Heceta Head, dem Leuchtturm. Wir fahren in die Sealions Caves kurz vor Florence, wo wir bei Mc essen. Mit Lincoln City passieren wir die bis dahin häßlichste Stadt auf unserer Route. Hinter Florence heftige Brücke mit viel Verkehr (LKW). Jessie Honeyman Campingplatz hinter den faszinierenden Wanderdünen, wo man toll ´runter laufen kann.
 

Daten ( Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 92,16 km
Avs: 20,44 km/h
Stp: 4:30:39 Std
Max: 44,9 km/h
 

Gesehen:

Greife, Seelöwen und -Bären, Vögel (Kormorane, Möwen etc.)
 
 



 

Mo, 4.8.97

Heute sind wir um etwa 10:30h losgefahren, weiter auf der 101. An traumhaften Dünen vorbei, wo überall kleine Strandbuggys und dreirädrige Motorräder rum fuhren. Wir hatten zwei ziehmlich krasse Steigungen, die aber schöne Ausblicke über Dünen und Meer gaben. Nachdem wir eine ziehmlich große, schöne Brücke überquert hatten, kamen wir nach South Bend, dem einzigen größeren Ort heute. Gefrühstückt haben wir nach gut 30km Fahrt bei Safeway(Supermarktkette), kurz nachdem wir eine riesige Papierfabrik hinter uns gelassen hatten. Als wir am Campingplatz ankamen, war noch kein anderer Biker da. Wir fuhren noch ein Stück weiter zu Seelöwen, die man weit brüllen hören konnte. Leider waren sie nur schlecht zu sehen, da hinter den Felsen auf denen sie lagen die untergehende Sonne stand. Es waren aber sehr viele. Dann sind durch einen Botanischen Garten und zurück zu "unserem" Bikercamp, wo inzwischen 4 weitere Biker waren, davon zwei aus Cuxhaven. Kurze Zeit später traf noch ein, fast die gleiche Strecke radelndes, Ehepaar ein, das ebenfalls aus Hannover kam.
 

Daten ( Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 91,1 km (+8,92)
Avs: 21,34 km/h
Stp: 4:16:02 Std
Max: 48,6 km/h
 

Gesehen:

Greife, Seelöwen, Hirschvieh
 



 

Di, 5.8.97

Aufbruch in Sunset Bay State Park Richtung Humbug Mountain State Parrk. Zunächst quälen wir uns über die Seven Devils, dann geht es mit Rückenwind über die 101 nach Bandon, vorbei am Hafen, Mittach (Cheeseburger & Fries), weiter an der Felsenküste, dann fliegen wir mit wohlverdientem Rückenwind über Langlois und Port Orford, wo wir Abenbrot, Kartoffeln, Fleisch und Brot, kaufen, zunächst durch abwechselnd Farmland und lichte Kiefern- und Cedar-Wäldchen, dann entlang der Felsküste. Der Platz am Humbug Mountain ist hervorragend: Wiese, Sonne, Grill, gute san. Anlagen und Strandnähe.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 101 (,0) km
Avs: 22,00 km/h (wirklich genau!)
Stp:4:35:33 Std
Max: 51,3 km/h
 
 



 

Mi, 6.8.97

Liebes Tagebuch, heude sin ma um den Humbug Mt. Rum und dann mit kräftigem Rückensturm immer anner Küste lang, in Golden Beach über die Brücke (gefrühstückt), Richtung California Border gefahren. Vorbei an "Sylter" Stränden quälten wir uns dann Cape Sebastian hoch, oben herrliche stürmische Aussicht. Die nun folgende Strecke including Oregon´s highest bridge (345`, 100m) bot an zahlreichen Overview Points Aussicht über die wohl schönste Felsenküste der Welt; mit vielen vorgelagerten Felsinseln, Felstoren und Traumstränden dazwischen. Surfer bei Cape Sebastian springen über die Brandung. Abfahrt von Cape Sebastian war sehr rasant, der Namensgeber (Angeber!!) erreichte hier 73,3 km/h. Campieren tun wir nahe Brookings, wo wir bei Pizza Hut abendgefressen haben, im Harrison Beach State Park, Hiker Biker.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 84,92 km (+6,35)
Avs: 19, 36 km/h
Stp: 4:23:19 Std
Max: 51,4 km/h (Sebastian: 73,3)
 

Gesehen:

Pelikane, Rattenvieh, Gänse
 
 


Do, 7.8.97

Liebes Tagebuch, California- a dream comes true. Saftige Brombeeren säumen die Wege durchs Farmland hinter der Grenze zu Oregon. Wir fahren durch Crescent City (Fahrradladen & Redwood Visitor Center), dann beginnt der Berg der Redwoods. Steil klettert die 101 empor, windet sich durch eine Welt der Senkrechten, 2,3, sogar 4m dicke Bäume stützen die Straße links und rechts, man fährt durch gigantische Säulenhallen. Viele der Bäume zeigen Brandspuren. Nach einer langen Abfahrt mit herrlichen Aussichten erreichen wir endlich nach 86km Klamath, die Karikatur einer amerikanischen Kleinstadt (komplett mit Maschendrahtzaun darum herum, Jumbo-Landebahn als Hauptstraße für etwa 5 Autos, 3 Häuser, einige Mobilhomes sowie ein leeres Motel, einen Saloon und einen vernagelten Shop). Übernachten in Jacks Motel, Double Bacon Cheeseburger & Fries aus dem Saloon.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 86,99 km
Avs: 17,93 km/h
Stp: 4:51:06 Std
Max: 46,9 km/h
 
 



 

Fr, 8.8.97

Früh verlassen wir unsere Schmucke Bleibe in Downtown Klamath City, fahren erst auf Freeway US 101, dann biegen wir auf die alte 101 durch den Redwood Wald ein. Diese "Landschaft" läßt sich nicht in Worte fassen. "Korkenzieher tree" und "Big Tree" werden beguckt. Der Campingplatz liegt am Elk Prairie Creek zwischen Redwood Wald und "Prairie", Stahlkästen für bärensichere Nahrungsmittellagerung, Elch-(Roosevelt Elk= Hirsch-) Herden. San. Anlagen laut Walter: "beschissen". Malte und ich (Sebastian) erkunden den Wald mit dem Rad, gehen in (ausgebrannte, aber lebende) Bäume und blicken oben hinaus. Anschließend Elche von 3m Entfernung an der Straße beguckt und per Rad und netten Amerikanern den Wald durchfahren und näher angeschaut.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 27,00 km
Avs: 16,06 km/h
Stp: 1:40:51 Std
Max: 36,9 km/h
 

Gesehen:

Roosevelt Elks, Deer, Salamandereier, Fledermäuse
 
 



 

Sa, 9.8.97

Pfffh, da denkt man California– und was is? Schleswich-Holstein. Keine Redwoods mehr, dafür Gegenwind mit mindestens 5-6 Beaufort. Rechts mal etwas Strand aber meist die Schwarzbunten, links Kiefernwälder, das alles unter norddeutschem Himmel. This was the worst day.
P.S.: Walter kauft schon wieder ´nen neuen Reifen - Tioga Bloodhound.
P.P.S.: Peter hat mit Reifenflickflüssigkeit rumgesaut!!
P.P.P.S.: Frühstück in deutschen Restaurant Bei Rolf.
P.P.P.P.S.: Die Tür zur Toilette war mit Zahlenschloß versehen - nur mit 541 konnte man hinein!

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 77,03 km
Avs: 18,63 km/h
Stp: 4:08:00 Std
Max: 46,5 km/h
 

Gesehen:

Roosevelt Elks
 
 



 

So, 10.8.97

... Trübes norddeutsches Wetter, wir fahren zwischen Wattenmeer und Kuhweiden, kommen dann nach Eureka. Hübsch. Weiter geht´s auf der Autobahn über Fortuna (Einkaufen, Stadtrundfahrt) und Bend vorbei an Scofia zur Avenue of the Giants. Waldlehrpfad von Holzfirma. Die Eindrücke des Redwood Waldes entlang der Avenue würden durch jegliche schriftliche Niederlegung verniedlicht. Hiddensprings Campground.
P.S.: We passed the Sam Helwer mermorystone. He´s the inventor of the four-level interchange Freeway.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 103,76 km
Avs: 20,77 (kurz vorher: .95) km/h
Stp: 4:59:47 Std
Max: 50,5 km/h
 
 



 
 

Mo, 11.8.97

... 1.Etappe durch Kalifornische Berge, zunächst Avenue of the Giants, dann 101 Freeway. Tolles Wetter nach wie vor. Gefährliche Trucks. Bergabfahrt Sebastian 68,1 km/h schnell. In Tälern jeder Beschreibung spottende Redwoods, in einem >10m dicken war ein Gift(Geschenk-)shop. 101 folgt folgt dem Tal des Eel Rivers, an dem auch der Campground Standish Hickey State Recreation Area, und in dem wir badeten und von Felsen ins Wasser sprangen. Grillen, BBQ, Burger.
P.S.: Peter erleidet schweren Badeunfall aufgrund glitschigen Baum-Sprungstämmen.
P.P.S.: Wir haben die größte Campingsite und die meisten Mücken.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 66,37 km
Avs: 18,79 km/h
Stp: 3:31:57 Std
Max: 51,8 km/h
 
 



 

 Di, 12.8.97

Zweite Bergetappe, 2000ft!! Zunächst schönes Wetter, unter uns die Wolken, dann wir unter ihnen. Oh, wie warm war Washington. Nach hartem Aufstiegen und endlosen Abfahrten erreichen wir den Pacific unter schweren Nebeln liegend. HWY 1 Narrow Winding über die Hügel und Steilhänge der Küste, no shoulders the whole day. Heavy lodging Truck traffic!
Das Frühstück in Standish Hickey (Ständig Mücken) State Rec. Area mußte aus Waschbärgründen leider Ausfallen, es wurde in Legget nachgeholt, bevor wir durch den Drive Thru Tree fuhren. Nun sind wir auf dem schönen MacKerricher Beach State Park. Feuerholz vom Nachbarn.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 75,51 km
Avs: 17,33 km/h
Stp: 4:21:25 Std
Max: 47,9 km/h
 

Gesehen:

California Quail (wachtelartige Vögel mit "Glocken" am Kopf)
 
 


Mi, 13.8.97

Scheiße! Kalt, schlechtes Wetter, osmium-schwere Nebel über uns. Die schmale 1 windet sich entlang der Küste durch trockenes Farmland und Eukalyptus Bäume über tausende von steilen! Hügeln. Fort Bragg, Mendocino (Pop. 1152, elev 80 ft) niedlich aber im Nebel, Elk. Trucks. Endlich KOA Manchester erreicht, Spa, Pool. Steilsten Berg der Strecke überwunden. Bei schönerem Wetter könnten die Felsen und Strände am Ozean durchaus schön sein, aber so...
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 72,46 km
Avs: 17, 68 km/h
Stp: 4:05:59 Std
Max: 49,0 km/h
 

Gesehen:
Vermutlich Fischadler mit Fisch


Do, 14.8.97

 27.Etappe durch die Kalifornischen Berge, Hügel auf, Hügel ab. Farmland, Kühe, Kiefernwälder. Nebel, ganzen Tag keine Sonne. Mittach (Nudeln) in Gualala. Weiter, endlos, immer steiler hinter Fort Ross hinauf, 200m über´n Meer. Jenner, Hot Dogs, Calzone, Pepsi. Weiter durch neblige Dämmerung nach Bodega Bay. Kein Motel zu finden. Campground. Campsite in Eukalyptus-Wäldchen, dessen Blätter gut brennen. Regen. Kalt. 120km.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.97):

Trp: 121,13 km
Avs: 20,05 km/h (nach vergeblicher Motel suche:19,96)
Stp: 6:04:07 Std
Max: 49,0 km/h
 

Gesehen:
Rehartige Viecher, verm. Deeres


Fr, 15.8.97

Schon wieder schlechtes Wetter, Niesel, Nebel. 63. Etappe durch die Berge. Frühstückssandwich in Bodega Bay. Braune Wiesen, Kühe. Hügel ohne Ende. In Oleina winziger Deli Mart mit großen Preisen und Abendbrot Sandwich, vorher San Andreas Fault (Sankt Andreas Graben) beim Visitor Center der Point Reyes Peninsula auf der Pazifik Platte. Sir Francis Drake Blvd zum Samuel p. Taylor Campground. Zelt steht in einer Kathedrale aus sechs Redwoods.
Peter fuhr heute einen etwas anderen Weg, aber Bill rettet ihn im Pickup und wir kommen etwa zeitgleich am Campground an.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.97):

Trp: 73,92 km
Avs: 17,5 km/h
Stp: 4:13: 25 Std
Max: 55,3 km/h
 
 


Sa, 16.8.97

Wir verlassen die neblige Küstenseite der Cascade Mountains und fahren in Richtung Bay. Schon zeigt uns Kalifornien seine Sonnenseite. Frühstückssandwich (sehr lecker, french Roll) in Lagunitas, Ranchland, etwas Wald, ein plötzlich endender Radweg im Flußtal, dann beginnt Megalopolis Bay Area, Fairfax (niedlich, hübsche Häuser) San Anselm, San Raphael. Der Campground China Beach State Park liegt nahe der Bay, wo Peter und ich (Sebastian) schwimmen, in einem bewaldeten Hügel, san. Anlagen sehr gut. BBQed Kartoffeln und Würstchen. Grillen machen höllisch Alarm.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 47,11 km (vor dem zum Strand fahren: 34,11)
Avs: 17,18 km/h (vor dem zum Strand fahren: 17,84)
Stp: 2:44:28 Std
Max: 51,8 km/h


So, 17.8.97

Wir verlassen den Campingplatz und fahren über Sausalito nach "the City". Treffen Tibor, der in Freiburg (D) studiert hat und uns Richtung SF führt. Sausalito hübsch, leckeres Eis, Touristenmassen. Dann, nach derben Aufstieg: The Golden Gate Bridge. Unglaublich. Rush hour in SF, YMCA.
 

Daten (Erklärungen s. 24.7.):

Trp: 52,69 km
Avs: 14,87 km/h
Stp: 3:32:38 Std
Max: 45,2 km/h


Mo, 18.8.97

Cable Car, Fishermen´s Wharf, Seelöwen, Maritime Museum. Chinatown.

Di, 19.8.97

Cal. Museum of Science. Abends Regen. Ich (Sebastian) durch die Stadt. City Lights Books. Tower Records.

Mi, 20.8.97

Treffen mit Tante Nela. Nappa Valley- herrlich. Coppolas Weingut angeschaut. Kleine Wanderung.
 

Resultat:

2068,46 km +20,37 (=2088,83 km)

Trp ø=86,18 km
Avs ø =19,253 km/h
Max ø =48,43 km/h